Der Name der Rose
Jean-Jacques Annaud, France, Italie, Allemagne, 1986o
En 1327, le moine anglais William de Baskerville se rend avec son disciple dans une abbaye en Italie, à la demande de l'empereur, pour arbitrer un différend avec le pape. Là-bas, d'étranges décès secouent le monastère. Lorsque William commence à enquêter avec son flair de détective, il tombe sur des hommes obscurs prêts à tout.
Vor 45 Jahren erschien Umberto Ecos Roman Der Name der Rose, vor bald 40 seine Verfilmung. Beide sind unvergesslich, das Buch wegen seines lustvollen Streifzugs durch das Labyrinth des mittelalterlichen Denkens, zu dem es uns mit einem hintersinnigen Krimiplot einlädt, der Film wegen der packenden Atmosphäre einer winterlichen Abtei, in der finstere Dogmatiker das Sagen haben und Sean Connery als aufklärerischer Mönch mit seiner unnachahmlich unterschwelligen Ironie gegen die Dunkelmänner ankämpft, denen vergiftete Mönche im halben Dutzend zum Opfer fallen. Der Anspielungsreichtum des Buchs funktioniert auch im Film: F. Murray Abraham, der Bösewicht Salieri in Amadeus, spielt Connerys inquisitorischen Gegenspieler, Charakterköpfe wie Helmuth Qualtinger und Ron Perlman geben mit sichtlichem Genuss die schauerliche Mönchstruppe, deren blinder Geheimnishüter nach Ecos literarischem Vorbild Jorge Luis Borges benannt ist. Hochvergnüglich zudem, wie der damalige Indie-Jungstar Christian Slater als Connerys hellwacher Gehilfe reihenweise Lektionen bekommt, dafür auch die Nacht seines Lebens mit jenem namenlosen Mädchen, das nur schon seines Sexappeals wegen als Ketzerin gilt. Sean Connery begann mit Der Name der Rose seine bemerkenswerte Alterskarriere, Jean-Jacques Annaud seine goldene Dekade, die mit Der Bär, L'amant und Seven Years in Tibet weiterging. Der Co-Szenarist Andrew Birkin doppelte seinerseits mit der Verfilmung von Ian McEwans Roman The Cement Garden nach, die sein grösster Regieerfolg wurde. Für Umberto Eco aber wurde sein Weltbestseller sein Fluch. Der italienische Professor und Autor von rund 50 Büchern sollte bis zu seinem Lebensende 2016 primär mit diesem einen Roman identifiziert werden.
Andreas Furler
